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Heidrun Piwernetz

Portraitbild von Heidrun Piwernetz

1962 in Bayreuth geboren, studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bayreuth, seit 1. September 2023 Präsidentin des Bayerischen Obersten Rechnungshofs (ORH) in München, Mitglied der Leitung und des Allgemeinen Rates der Katholischen Akademie in Bayern.


  • Frage 1: Was hat Sie in Ihrer Zeit an der Universität Bayreuth am meisten geprägt?

Als Wintersemester 1980/81 gehörte ich einem der ersten Jahrgänge der neugegründeten Universität Bayreuth an. Die Atmosphäre war sehr familiär, man kannte sich und sowohl die Universitätsverwaltung als auch die Professorinnen und Professoren haben sich um jedes einzelne Anliegen gekümmert. Wartezeiten kannten wir eher nicht und wir haben von relativ niedrigen Mieten profitiert. In der einstufigen Juristenausbildung, die damals noch angeboten wurde, stand ein klar strukturiertes, durchgeplantes und zügiges Studium im Vordergrund, das ich so auch absolviert habe. Ich wollte möglichst schnell berufliche Erfahrungen sammeln und auf eigenen Beinen stehen. Mein Lebenslauf ist ein gutes Beispiel dafür, welch weitgehende Berufs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten ein Jurastudium bietet. Die Universität hat mir in jeder Hinsicht das Rüstzeug dafür vermittelt.

Gerne denke ich an die Kommilitoninnen und Kommilitonen, mit denen ich gemeinsam gelernt, aber auch die lernfreie Zeit an meinem Wunschstudienort Bayreuth, im Fichtelgebirge und in der Fränkischen Schweiz genossen habe. Viele dieser Kontakte bestehen noch immer.

Die Universität Bayreuth selbst hat sich in all der Zeit in „meinen“ Geisteswissenschaften fantastisch entwickelt, wie ich finde; sie ist in den life sciences sogar zu einem regelrechten Innovationsmotor geworden. Darüber freue ich mich sehr.


  • Frage 2: Was begeistert Sie an Ihrer jetzigen Tätigkeit am meisten?

Vom ORH als Institution bin ich zutiefst überzeugt. Der ORH prüft unabhängig die gesamte Haushalts- und Wirtschaftsführung des Staates und ist darüber in Kontakt mit allen Teilen der Staatsverwaltung, mit dem Landtag, der Staatsregierung, vielen anderen Einrichtungen und natürlich auch vielen Bürgerinnen und Bürgern. Beim ORH kommt es auf vernetztes, themenübergreifendes, ganzheitliches Denken an. Ob Bürokratieabbau, Digitalisierung, Schuldenbremse – der ORH ist prüfend und beratend an Bord.

Etwas Besonderes ist der ORH aber auch durch sein Kollegialprinzip. Im Mittelpunkt seiner Arbeitsmethodik steht die kollegiale Beratung seiner 17 richterlich unabhängigen Mitglieder. Es ist vor allem die Arbeit im Team, die ich besonders schätze - sie gibt Raum für verschiedene Sichtweisen und Ansätze; und auch das gemeinsame Beraten mit dem Ziel bestmöglicher Ergebnisse. Als Mitglieder des ORH können wir zusammen mit unseren Prüferinnen und Prüfern Zukunft mitgestalten, indem wir darauf achten, dass öffentliche Gelder generationengerecht und nachhaltig eingesetzt werden. Der ORH liefert dafür verlässliche Zahlen und Fakten, auf der politische Entscheidungen aufbauen können. Das ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Die Haushaltslage so darzustellen wie sie ist, unterstützt das Parlament und stärkt gleichzeitig das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Demokratie.


  • Frage 3: Was würden Sie jungen Frauen von heute für Ihre Zukunft raten?

Junge Frauen haben heute praktisch alle Möglichkeiten, sich beruflich und persönlich zu entwickeln. Viele Frauen wählen ihre beruflichen Chancen aber in eher klassischen Bereichen und oft eher im gewohnten Umfeld. Deshalb möchte ich vor allem raten: Überlegt, welche Tätigkeit zu euch passt, euch erfüllt und ergreift dann beherzt die Chancen, die sich bieten! Gerne auch bei der Finanzkontrolle.


Verantwortlich für die Redaktion: Kerstin Müller

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