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Servicestelle Chancengleichheit

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​Martina Roese

Martina Roese, geb. 1978 in Piestany, Slowakei hat in Bayreuth Sozialwissenschaften studiert. In ihrer beruflichen Laufbahn hat sie verschiedene technische Positionen im Bereich SAP und Logistik durchlaufen, mit Stationen in der Medizintechnik, Automobilindustrie, Konsumgüterindustrie, Energieversorgung und im Mobilitätssektor; aktuell ist sie Senior IT-Beraterin bei führenden Technologieunternehmen.
 


  • Frage 1: Was hat Dich in Deiner Zeit an der Universität Bayreuth als Studentin am meisten geprägt?

Ich habe 2005 an der Universität Bayreuth Sozialwissenschaften studiert - mit zwei kleinen Kindern, rudimentären Deutschkenntnissen und einem ziemlich knappen Geldbeutel.
Was mich besonders geprägt hat? Meine Fähigkeit, all dies zu bewältigen. Heute weiß ich: Wenn ich das geschafft habe, dann kann ich alles andere auch meistern.
Was ich aus dieser Zeit mitgenommen habe? Logisches und analytisches Denken, die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, den Mut, Dinge zu hinterfragen und neue Wege zu gehen. Ich lernte, das Gesamtbild zu sehen und mich vom Unbekannten nicht abschrecken zu lassen. So fand ich meinen Weg von den Sozialwissenschaften in die IT-Branche.

  • Frage 2: Was begeistert Dich an Deiner aktuellen Tätigkeit als Senior IT-Beraterin bei führenden Technologieunternehmen?

Ich möchte keine verschnörkelten, ChatGPT-generierten Phrasen über Selbstverwirklichung präsentieren. In führenden Positionen geht es im Wesentlichen um zwei Aspekte: Macht und Geld.
Macht bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und eigene Ideen durchzusetzen.
Beim Thema Geld müssen wir Frauen aufhören, höflich darauf zu warten, dass jemand unsere Fähigkeiten anerkennt und entsprechend honoriert. Wir müssen höflich, aber bestimmt einfordern, was wir wert sind. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass wir immer wieder von der Gender Pay Gap in den Medien lesen müssen - dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger bezahlt bekommen als Männer.
Es ist völlig berechtigt, nach Macht und Geld zu streben.

  • Frage 3: Was möchtest Du jungen Frauen von heute für ihre Zukunft mitgeben?

Im Jahr 1967 hat Kathrine Switzer gegen alle Widerstände als erste Frau offiziell einen Marathon beendet. Sie lief den Boston-Marathon - als Mann verkleidet und heimlich angemeldet. Offiziell durfte sie nicht starten, da damals ein 42-Kilometer-Lauf für Frauen als gesundheitsschädigend galt. Die Wissenschaft war überzeugt, dass eine Frau nicht in der Lage sei, einen Marathon zu laufen. Heute meistert meine Freundin Tina sogar den Triathlon - und legt dabei noch 180 Kilometer Radfahren und 4 Kilometer Schwimmen obendrauf.
Lass Dir nie einreden, dass Du etwas nicht kannst, nicht fähig bist, nicht darfst oder nicht solltest. Weder von der Politik noch von der Wissenschaft, weder von Lehrern, Eltern oder der besten Freundin. Triff Deine eigenen Entscheidungen. Probier es aus. Find es selbst heraus. Und wenn Du scheiterst, versuch es erneut. 


Verantwortlich für die Redaktion: Simone Hirschmann

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